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Pekings NFC-Karte für den öffentlichen Nahverkehr

Beijing Yikaton Card

Auf meinen Schreibtisch liegt ein Mitbringsel aus Peking: eine sogenannte Yikatong-Karte. Mit der Karte werden U-Bahnen, Busse und inzwischen auch Taxis bezahlt. Die Karte wird an Automaten mit Guthaben aufgeladen. Beim Einstieg in den Bus hält man die Karte an eine Lesegerät, beim Ausstieg hält man sie erneut an ein Lesegerät, der Fahrpreis wird ermittelt und vom Guthaben abgezogen. Im Gegensatz zu den vielen “Mobile Payment”-Experimenten hier wird dieses System offenbar schon einige Jahre täglich von Millionen Menschen benutzt.

yukatong-automat

Automat zum Aufladen des Guthabens der Yikatong Karte.

Herausgegeben ist die Karte vom “Beijing Muncipial Administration & Communication Card CO Ltd.

Was steckt in der Karte? Eine NFC-fähiges Handy liefert mit mit einer einfachen NFC-App die Meldung: “Informationen können nicht gelesen werden”. Das heißt immerhin, das das Gerät erkannt hat, das da etwas ist, was es nicht lesen kann! Die Frequenzen und Protokolle sind offenbar zu mindestens teilweise kompatibel mit NFC. Die Tag-Info-App von NXP für Android liefert dann tatsächlich mehr Informationen:

NFC Info der Yikatong Karte

Die  Karte meldet den Chiphersteller (Infineon) und die Kartenart (Beijing Yikatong card). Man kann die Kartennummer und auch den Guthabenstand auslesen. Nachrichten im NDEF-Format werden allerdings nicht unterstützt, dort endet die NFC-Kompatibilität.

Seit 2011 gibt der Mobilfunkanbieter China Unicom auch Handy-SIM-Karten heraus, die gleichzeitig als Yikatong-Karte dienen können. Die Karten enthalten eine eigene integrierte Antenne, das Betriebssystem des Handys wird nicht genutzt.

Autor: Karsten Meier

Weil ich gerne Probleme löse bin ich Informatiker geworden. Ich berate und Konzeptionieren und entwickle mit fast allem, was einen Prozessor hat.

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